BVfK-Wochenendticker 17. Juni 2017

 aktuell - anspruchsvoll - authentisch

    - exklusiv für BVfK-Mitglieder -

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Vater lass die Augen Dein, über meinem Autohandel sein.

 

Gottvertrauen oder Investitionsbereitschaft?

 

7 Millionen für Gestaltung und Lobbyarbeit!

 

EAIVT-Kongress 2017 in Berlin: Starke Signale an Handel und Hersteller.

 

Erinnerung an den 17. Juni 1953

 

VW: „Der Handel von heute hat keine Zukunft!“

 

WARNMELDUNG: Erst Vorkasse, dann Lieferausfall.

 

RETRO CLASSICS COLOGNE, 24.-26. November 2017 BVfK-Gemeinschaftsstand.

 

Mitgliedervorteile: Die BVfK - Autohauspolice.

 

Unabhängigkeitserklärung Teil 25: Testen Sie Ihre Seite mit SEO Analyse-Tools.

 

Neues aus der BVfK-Rechtsabteilung:

Reifenspuren auf Granitboden.

 

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Sehr geehrte BVfK-Mitglieder,

"müde bin ich, geh zur ruh, schließe beide Augen zu. Vater lass die Augen Dein, über meinem Autohandel sein" Das klingt vielleicht lustig und hoffentlich nicht anmaßend, soll es auch auf keinen Fall sein, sondern eher wachrütteln und vor bösen Träumen bewahren, denn das Kindergebet dürfte für Kfz-Händler weniger angebracht und wirksam sein.

Anderenfalls würden wir Ihnen nämlich empfehlen, auch auf Versicherungen, Tresore, Türschlösser und Antivirenprogramme zu verzichten, denn all diese Einrichtungen dienen der Prävention vor Gefahren und Unheil, um die sich der liebe Gott erfahrungsgemäß nicht mit hohe Zuverlässigkeit kümmert, was wiederum die Erkenntnis liefert, dass die Kirchensteuer nicht als Versicherungsbeitrag verstanden werden kann.

Anders sieht das allerdings bei Mitgliedsbeiträgen für engagierte und kompetente Interessenvertretungen und Lobbyisten aus, denn diese dienen auch dazu, vor einigen Gefahren zu schützen und die Zukunft zu sichern.

Wie wirksamen dieser Schutz ist, merkt man allerdings erst dann, wenn er einmal nicht funktioniert oder ausreichend ist, denn man erkennt  Gefahren, deren Entstehen bereits verhindert wurde, nicht und nimmt auch solche, die abgewehrt worden sind, nicht oder nur kaum wahr.

Werden Gefahren allerdings zur Realität und richten Schaden an, ist die Aufregung groß und man wendet sich fragend und fordernd an die Verbände: Bitte löscht schnell dieses Feuer und warum habt Ihr das nicht vermeiden können?

Dann schauen wir uns um und erinnern uns, wie oft wir auf diese Gefahren hingewiesen und Möglichkeiten zur Prävention empfohlen haben. Doch die Aufmerksamkeit für solche Prophezeiungen von der Kanzel war und ist immer gering, denn das Tagesgeschäft hat Vorrang und meist dominiert der Gedanke: Gott oder irgendjemand Zuständiges wird es schon richten. Wofür haben wir schließlich einen Rechtsstaat und was nicht sein darf, das nicht sein kann.

Die Realität sieht allerdings anders aus und das besonders beim Kfz-Handel, an dessen Rändern es permanent knabbert und der auch regelmäßig von Meteoriteneinschlägen heimgesucht wird. Wollte man dagegen einen Schutzschild installieren, müsste man entsprechende Raketen anschaffen, die möglicherweise nichts anderes zu tun hätten, als jahrelang aufmerksam den Himmel abzusuchen.

Dann frage ich Sie, verehrte BVfK-Mitglieder: Wissen Sie, was Raketen kosten (eine reicht nicht aus)? Und wie groß ist Ihre Bereitschaft, in diesen Schutz zu investieren? Und sich dafür zu engagieren?  - Denn mit Geld alleine ist es nicht getan!

Dabei fällt mir immer wieder eine der jüngeren Verbandsgründungen ein (die meisten sind zu Beginn unserer Republik, wenn nicht bereits zuvor gegründet worden). Das waren sieben Paketdienstleister, die sich nach dem Wegfall des Postmonopols entwickelt hatten. Bei ihrer ersten Versammlung auf dem Petersberg legte jeder erst einmal 1 Million € - also insgesamt 7 Millionen € als Startkapital auf den Tisch. Der BVfK hingegen startete vor 17 Jahren mit 50.000 DM. Das reichte natürlich nicht lange und letztendlich dürfte es das 20-fache gewesen sein, das wir benötigt haben, um dies alles in Gang zu setzen.

Das hat dazu geführt, dass wir zwar heute zur europaweit führenden vergleichbaren Organisation mit hohem Ansehen und großer Kompetenz geworden sind, was jedoch lange noch nicht ausreicht, um auf irgendwelche nicht vorhandenen Knöpfe zu drücken, um Widersacher nicht nur aus Korea in die Schranken zu weisen. Was wir machen, machen wir grundsätzlich richtig, doch die Zahl der Aufgaben ist enorm gewachsen und wir könnten viel mehr tun, wenn wir mehr Dynamik und Unterstützung von denjenigen erfahren würden, für die wir jeden Tag hart arbeiten.

Bitte stellen Sie sich selbst die Frage, wie groß Ihr Gottvertrauen einerseits und Ihre Investitionsbereitschaft andererseits sind? Und seien sich darüber im Klaren, dass erfolgreiche Verbandsarbeit genau von dieser Antwort eines jeden Einzelnen abhängt.

Verbandsarbeit ist Kärrnerarbeit, was bedeutet: „Den Karren ziehen“. Wer also meint, der Vorsitzende säße gemütlich auf einem Karren, der von seinen Mitgliedern gezogen wird, der irrt. Er zieht ihn gemeinsam mit seinem Team und den Gremienvertreten jeden Tag selbst und manchmal entsteht das Gefühl, dass die Schäfchen eher mitgezogen werden müssen, als dass sie beim Schieben helfen.

Dies alles sollte übrigens nicht als eine Einleitung zur Beitragserhöhung verstanden werden, die es beim BVfK im Übrigen in 17 Jahren nur zweimal gegeben hat. Ich möchte Ihnen bewusst machen, dass natürlich immer mehr geht, aber „mehr geht“ auch immer mehr Geld kostet. Wer eine Raketenabwehr möchte, muss tief in die Tasche greifen, denn derzeit haben wir nicht viel mehr, als einen Leuchtturm, von dem aus wir Gefahren frühzeitig erkennen können. Darüber hinaus noch eine Feuerwehr, die beim Löschen hilft.

Wem das nicht reicht, der muss zum Hörer greifen und seine Kollegen zur gemeinsamen Prävention und Investition motivieren, damit wir im Übrigen auch die Zukunft des freien Kfz-Handels gestalten können. Wer das nicht möchte, sollte wenigstens regelmäßig den Wochenendticker lesen und nicht nach alldem, was geleistet und worüber immer wieder berichtet wurde, die Frage stellen, warum wir uns eigentlich nicht um das kümmern, was hier bereits Regale mit Ordnern füllt?

Dann auch davon hängt ab, wie intensiv wir das verwirklichen, was Sie von uns täglich erwarten können:

Alles Gute für Ihren Autohandel!

Ihr

Ansgar Klein
Geschäftsführender Vorstand
Bundesverband freier Kfz-Händler BVfK e.V.

Feedback immer gerne direkt an: vorstand@bvfk.de

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EAIVT-Kongress 2017 in Berlin:

Starke Signale an Handel und Hersteller.

Man begegnet in Berlin bisweilen Menschen, denen Untätigkeit vorgeworfen wird und die dennoch kontinuierlich an Beachtung gewinnen. Schließlich stellt man fest, dass viel Gutes geschehen ist, nur nicht mit viel Getöse und Tamtam begleitet. 

Der heute endende EAIVT-Kongress stand wieder einmal im Zeichen übertroffener Erwartungen, besonders für die oft Ungeduldigen. Dies betrifft insbesondere den Hyundai-Komplex, über den in einer hochgradig besetzten Podiumsdiskussion kontrovers diskutiert wurde.

Resümee: Ein unaufgeregter Kapitän auf schwierigem Kurs mit guter Navigation im rauen Fahrwasser - die Kanzlerin lässt grüßen.

 

Ein Kongress mit Bedeutung an einem würdigen Ort:  EAIVT-Kongress im Ritz-Carlton in Berlin.

Diese nicht immer anzutreffenden Eigenschaften gelten im Übrigen nicht nur für Marco Belfanti, sondern auch für Harry Sanne und besonders für Lars Walther. Der überaus freundliche und emsige Däne hatte sich 22 Jahre im Vorstand des Europaverbandes erfolgreich engagiert und wurde entsprechend mit Dank und Ehren verabschiedet, um sich nun vor wiegend repräsentativen Aufgaben im EAIVT zu widmen.

Der neue Vize-Präsident ist ein in der Schweiz lebender Niederländer. Dirk van Meir ist vergleichsweise jung an Jahren, jedoch nicht weniger erfahren im Big Business des freien Autohandels und prädestiniert für die Bewältigung anspruchsvoller Aufgaben

 

Ein tolles Team: Präsident Marco Belfanti, Generalsekretär Harry Sanne, der neue Vize Dirk van Meir und der mit 22 Jahreen Amtszeit besonders verdienstvollte Lars Walther (v.l.n.r.).

Doch was ist der richtige Weg, um die teilweisen gravierenden Probleme im Handel zu lösen und mit den Veränderungen umzugehen?

Kann man solch große Gegner, wie Automobilkonzerne mit konzertierter Kraft bekämpfen? Immerhin hätten die über 300 in Berlin versammelten Autohändler aus Europa und vielen anderen Staaten rund um den Globus das nötige Potenzial. Doch es gilt nicht, mit markigen Sprüchen, großen Schlagzeilen und Twitter-Tweets vorübergehend Stimmung zu erzeugen, sondern Wege zu suchen, die nachhaltig wirken. Das dürfte auch der Auftrag an die führenden europäischen Verbände am 16. Juni 2017 in Berlin gewesen sein: Macht das so, dass es weiterhin funktioniert, denn das Ergebnis zählt. Mit diesen Vertrauensvorschuss ausgestattet werden heute die Koffer gepackt. Nach dem Kongress ist vor dem Kongress und der findet im kommenden Jahr in Kroatien statt.

 

Informationsaustausch: Treffen der BVfK-Gruppe am Vorabend des EAIVT-Kongresses.

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Erinnerung an den 17. Juni 1953

Volksaufstand in der DDR gegen die politische Führung. Eine Welle von Streiks, Demonstrationen und Protesten wurde von der Sowjetarmee blutig niedergeschlagen.

Mehr Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Aufstand_vom_17._Juni_1953

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WARNMELDUNG:

Der E.A.I.V.T. hat kürzlich die Warnung eines Mitgliedes weitergeleitet. Es wird zur Vorsicht bei Geschäften mit folgenden Personen und Firmen geraten: Arie van Bekkum, Direktor der KARROS LLC Automotive in  Kr. Barona iela 12-34 LV3701 Dobele, Lettland und seinem Gesellschafter Norbert Wolter von euroautoDIREKT Strandstraße 7 D-18519 Brandshagen Deutschland . Es soll um ausgebliebene Lieferungen in Verbindung mit ungesicherten Vorauszahlungen gehen. Der betroffene Händler bietet Erfahrungsaustausch an. Wer mit diesem Kontakt aufnehmen möchte, kann sich an den vorstand@bvfk.de wenden.

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RETRO CLASSICS COLOGNE, 24.-26. November 2017 BVfK-Gemeinschaftsstand

Zur Premiere der Retro Classics in Köln ist ein Gemeinschaftsstand des BVfK für seine Mitglieder geplant, die dort ihre Oldtimer zum Verkauf präsentieren können. Neben der Präsentation der zum Kauf angebotenen Fahrzeuge soll es auf einer Fläche mit 1.000 m² auch einen Lounge-Bereich und eine Informationsstelle des BVfK geben.

Kosten: Je Fahrzeug zwischen 360,- und 480,- €, je nach Platzbedarf. (15 – 20 m² je Fahrzeug) dies entspricht einem um mehr als 50% ermäßigten Flächenpreis.Die reguläre Meldegebühr pro Mitaussteller in Höhe von 100,- € entfällt.

Organisatorisches:  Die teilnehmenden BVfK-Mitglieder werden wie einzelne Aussteller in allen Ausstellerlisten und Messepublikationen vollständig genannt.

Vergünstigte Eintrittskarten: BVfK-Mitglieder haben die Möglichkeit, vergünstigte Eintrittskarten auch für Kunden und Partner zu bestellen. Pro vor Ort eingelöstem Ticket werden dann je 8,- € netto (Normalpreis Tageskarte 20,- €) in Rechnung gestellt.

Serviceleistungen / Zusatzkosten: Der Messeveranstalter beteiligt sich zur Hälfte an den Gesamtkosten des Teppichbodens. Weitere Serviceleistungen wie ggf. benötigte Strom- oder Wasseranschlüsse werden in Absprache bestellt und kostenmäßig umgelegt.

Soweit die derzeit möglichen Rahmenbedingungen für die Teilnahme von BVfK-Mitgliedern an dieser Oldtimer-Verkaufsmesse. Die Vorteile des Gemeinschaftsstandes u.a.: Gemeinsame Events, wie auch Abwechslung bei der Standwache. Nunmehr gilt es, den Bedarf zu ermitteln. Wie viele BVfK-Mitglieder mit wie vielen Fahrzeugen haben Interesse, vom 24. bis 26. November 2017 im Rahmen der Retro Classiks Cologne mitzuwirken, beziehungsweise daran teilzunehmen? 

Bitte nehmen Sie hierzu an dieser unverbindlichen Umfrage teil. Sie soll uns bei der weiteren Planung helfen und löst keine weitere Verpflichtung aus.

Wenn Sie an einer Teilnahme interessiert sind können Sie uns dies ebenso mitteilen, wie die gewünschte Anzahl Ihrer zu präsentierenden Fahrzeuge. Nutzen Sie dazu wie gewohnt gerne die BVfK-Online-Umfrage: https://www.bvfk.de/retro-classics-cologne/

oder direkt an das BVfK-Oldtimer-Team  oldtimer@bvfk.de

 Alle Preisangaben netto zzgl. MwSt.

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Mitgliedervorteile: Die BVfK - Autohauspolice

Ein durchdachtes Sicherheitspaket für Ihr Autohaus!

Die BVfK-Autohauspolice ist die komfortable Rundumversicherung für den Autohandel. Sie bietet Komplettschutz aus einer Hand: Allgefahrendeckung ohne Lücken, Doppelversicherungen und teure Deckungsüberschneidungen.

Vorteile:

• Entschädigung bis 10 Millionen Euro (Betriebsunterbrechungs- und
Sachversicherung)

• Selbstbeteiligungen frei wählbar:  500 € / 1.000 € /  2.500 € / 5.000 €

• Einfache, zeitsparende Handhabung

• Überzeugender Entschädigungsumfang

• Günstiger Beitrag

Optional Bausteine:

• Kraftfahrtversicherung

• Hakenlastversicherung

• Fahrzeuge mit „schwarzen Kennzeichen“

• Absicherung des gewerblichen Abschlepprisikos

• u.v.m.

Details finden Sie in Ihrem Mitgliederbereich: >>> BVfK - Autohauspolice 

Ihr Ansprechpartner: 

Wilfried Vasen

E-Mail:    autohauspolice@bvfk.de

Telefon:   0228 85 40 9-27

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Bild links: Marcel Manthey, Koordination BVfK-DIGITAL

Unabhängigkeitserklärung Teil 25: Testen Sie Ihre Seite

 

SEO-Analyse-Tools 

Es gibt viele Mittel und Wege um Ihre Seite nach oben zu bringen. Da SEO nicht für jeden zum Tagesgeschäft zählt und man nicht immer weiß, was man noch verbessern oder verändern kann, sollte man hin und wieder die eigene Seite auf Fehler und Keywords überprüfen.

Dazu bieten sich einige kostenfreie Tools an, mit denen Sie die Links, Suchanfragen, Keywords und Keyword-Kombinationen sowie die Performance und vieles mehr testen können.

Anfangen kann man z.Bsp. mit Werten aus erster Hand, den Google Webmaster Tools. Damit lässt sich so einiges optimieren, so dass Ihre Seite suchmaschinenfreundlicher dargestellt wird.

Neben vielen Verbesserungsvorschlägen bietet das Tool auch die Möglichkeit, die Performance ihrer Seite zu überprüfen. So sehen Sie zum Beispiel mit welchen Suchanfragen die Nutzer auf Ihre Website gelangen und wo noch Potenzial schlummert.

Neben Google gibt es aber noch andere kostenlose Tools mit unterschiedlichen Schwerpunkten, wie z.Bsp. SEOlytics oder Abakus,  die man je nach Belieben einmal testen kann.

Bei Fragen helfen wir Ihnen aber auch jederzeit gerne weiter. 

Viel Erfolg im Netz!

Ihr Marcel Manthey

Kontakt unter: m.manthey@bvfk.de

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Bild rechts: v.l.n.r. BVfK-Jurist Moritz Groß, ehem. BVfK-Jurist Simon Vondrlik, BVfK-Jurist Stefan Obert Dialoge und Kompetenz, von der die BVfK-Mitglieder profitieren.

Neues aus der BVfK-Rechtsabteilung: Reifenspuren auf Granitboden

 

AG Hannover: Keine Haftung des Reifenherstellers/-Verkäufers

Am Fahrzeug des Klägers wurden vier neue Winterreifen montiert, auf deren Laufflächen sich blaue Reifenmarkierungsfarbe befand. Anschließend stellte er das Fahrzeug in seiner Garage ab, wo auf Höhe der Standflächen sämtlicher Reifen in den folgenden Wochen blaue Farbe in den Garagenboden einzog. Den hierdurch entstandenen Schaden verlangte der Kläger vom Reifenhersteller ersetzt und stützte sich darauf, dass dieser keinerlei Informationen bereitstelle, die auf eine mögliche Verfärbung schließen lassen.

Das Gericht stellte seiner Entscheidung zunächst die Definition eines Produktfehlers voran, der im weiteren Sinne dann vorliegt, „wenn das Produkt nicht die Sicherheit bietet, die unter Berücksichtigung aller Umstände erwartet werden kann“, wobei der Käufer eine völlige Gefahrlosigkeit nicht erwarten kann. Vielmehr werden nur solche Sicherheitsmaßnahmen geschuldet, die nach den Gegebenheiten eines konkreten Einzelfalls zur Vermeidung einer Gefahr objektiv erforderlich und zumutbar sind.

Dies zugrundelegt kam das Gericht unter Einholung eines Sachverständigengutachten zu dem Ergebnis, dass die Reifen weder mit einem Konstruktions- noch mit einem Fabrikationsfehler behaftet seien. Denn entgegen der Auffassung des Klägers führte nicht die Markierungsfarbe, sondern ein ebenfalls aufgetragenes Alterungsschutzmittel zu den Verfärbungen. Dieses Schutzmittel ist laut Feststellung des Gutachters unverzichtbarer Bestandteil sämtlicher Reifen aller Hersteller, sodass auch die gegenständlichen Reifen dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik entsprechen.

Ein Beratungsfehler liege ebenfalls nicht vor. Auch wenn der Hersteller vor solchen Gefahren des Produkts warnen müsse, die bei bestimmungsgemäßem Gebrauch oder naheliegendem Fehlgebrauch drohen, finde ein Granitboden aufgrund seines Preises und seiner Beschaffenheit selten in Garagen Verwendung. Hier hätte der Kläger selbst entsprechende Informationen einholen müssen.

Anmerkung der BVfK-Rechtsabteilung:

Das Urteil des AG Hannover verdeutlicht anschaulich, welche Sicherheits- und Aufklärungspflichten den Hersteller eines Produkts treffen, wobei ebenfalls aufgezeigt wird, dass selbige maßgeblich vom jeweiligen Einzelfall abhängen. Aus Sicht der Reifenhersteller und –Händler sicherlich eine erfreuliche Entscheidung, die den Umfang der Aufklärungspflichten eingrenzt und ein eigenes Informationsbemühen des Käufers verlangt.

Darüber hinaus bietet das Urteil für den Fall, dass der Käufer den Verkäufer der Reifen in Anspruch nimmt, was ebenso denkbar wäre, gleichfalls Aufschluss. Zwar haftet dieser nicht nach den Vorschriften des Produkthaftungsgesetzes, auch ihn treffen aber Aufklärungspflichten über die Eigenschaften des Produkts. Gleiches gilt auch für solche Eigenschaften, die der Verkäufer nicht öffentlich äußert, dies aber hätte tun müssen. Hierbei dürften allerdings niedrigere Maßstäbe anzulegen sein.

Matthias Giebler

BVfK-Rechtsabteilung

 

Rückfragen immer gerne an:    rechtsabteilung@bvfk.de

Zur kostenlosen (im Mitgliedsbeitrag enthaltenen) Ersteinschätzung geht´s hier:

>>> Anfrage-Ersteinschätzung

Wichtige Links zu den Informationen und Leistungen der BVfK-Rechtsabteilung:

>>> BVfK-Vertragsformulare

>>> Erfassungsbogen-BVfK-Schiedsstelle

>>> Liste der BVfK-Vertragsanwälte

>>> FAQs-BVfK-Rechtsfragen

>>> BVfK-Verbraucherinformation-zum-Kaufrecht

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